Wohl keine Sportart polarisiert wohl mehr als Boxen – dieses archaische Aufeinandertreffen von Mann gegen Mann oder Frau gegen Frau. Dennoch fasziniert das Ur-Duell mit den Fäusten nach wie vor die Massen. Klangvolle Namen wie der inzwischen verstorbene Muhammad Ali, George Foreman oder die Klitschko-Brüder sind nach wie vor in aller Munde, ihre Kämpfe lockten Millionen Menschen nachts vor die TV-Geräte, gewaltige Summen werden nach wie vor als Kampfbörse verteilt. Auch das Frauenboxen ist inzwischen salonfähig, der bekannteste Name in Deutschland ist wohl Regina Halmich. Bei Olympischen Spielen ist Frauenboxen seit 2012 in London vertreten, zu Beginn mit drei, seit Tokio 2021 mit fünf Gewichtsklassen. Die Männer hatten ihren ersten Auftritt auf der olympischen Bühne 1904 in St. Louis. Der Ungar Laszlo Papp sowie die Kubaner Teofilo Stevenson und Felix Savon sind mit je drei Goldmedaillen die erfolgreichsten Teilnehmer. Der bekannteste Olympiasieger jedoch ist Muhammad Ali, der 1960 in Rom unter seinem vorherigen Namen Cassius Clay Gold im Halbschwergewicht gewann. Clay alias Ali ist sicher der berühmteste Sportler der Gegenwart, 1999 wurde er vom Internationalen Olympischen Komitee sogar zum „Sportler des Jahrhunderts“ gewählt. Seit den Spielen 2016 in Rio de Janeiro sind auch Boxprofis zugelassen. Bekanntester deutscher Olympiasieger ist wohl „Gentleman“ Henry Maske (1988 in Seoul), der später auch als Profi den WM-Gürtel eroberte und den eher etwas verruchten Boxsport aus der „Schmuddelecke“ holte. Auch seinem Trainer Manfred Wolke war 20 Jahre zuvor der Olympiasieg gelungen. Während es in der Neuzeit bei EM- und WM-Kämpfen über vier bis zwölf Runden geht, beträgt die Kampfzeit bei Olympischen Spielen drei Mal drei Minuten, bei den Frauen vier mal zwei Minuten mit jeweils einer Minute Pause. Fünf Punktrichter bewerten die Kämpfe bei den Olympischen Spielen nach einem festgelegten Punktsystem.
3 0 3 Erich Campe Welter (67kg) welterweight Josef Schleinkofer Feder
https://www.teamdeutschland.de/sportarten/details/ringen
Der erste Olympiasieger im Ringen war ein Deutscher. 1896 in Athen wurde lediglich eine Offene Klasse im griechisch-römischen Stil ausgetragen. Sieger wurde das sportliche Multitalent Carl Schuhmann. Der Münsteraner gewann bei den ersten Spielen der Neuzeit zudem dreimal Gold im Gerätturnen. Schuhmann ging als kleinster Ringer an den Start, ihm wurden daher kaum Chancen ausgerechnet. Doch nach einem 65-minütigen Kampf, der über zwei Tage ging, holte er sich letztlich Gold. Ringen hat in Deutschland eine lange Tradition, die Bundesliga wurde 1964 eingeführt. Bekannte Namen brachte der Sport hierzulande hervor. Allen voran Wilfried Dietrich. Der „Kran aus Schifferstadt“ wurde bei den Spielen 1960 in Rom Freistil-Olympiasieger, ein Jahr später in Japan Weltmeister im Schwergewicht. Weltweite Berühmtheit aber erlangte er 1972 in München, wo er ohne Medaille blieb. Dietrich feierte dabei einen sensationellen Schultersieg gegen seinen 182 kg schweren US-Gegner Chris Taylor. Dies wurde damals in der Fachwelt als für nicht möglich gehalten. Die Bilder jenes Moments, als Dietrich seinen Rivalen vom Boden hob, gingen um die Welt. Beim Ringen gibt es zwei Stilarten. Im Freistil gilt der gesamte Körper als Angriffsfläche, im griechisch-römischen Stil (auch Greco genannt) nur der Körper oberhalb der Gürtellinie. Das Ziel des Ringers oder der Ringerin ist es, den oder die Gegner*in mit beiden Schultern auf die Matte zu bringen. Dazu werden Würfe, Schleuder- und Hebelgriffe verwendet. Das Frauen-Ringen (nur Freistil) feierte 2004 in Athen seine Premiere auf olympischer Bühne.
Schuhmann Offene Klasse open class 1912 0 1 0 1 Georg Gerstäcker Feder
https://www.teamdeutschland.de/sportarten/details/gewichtheben
Die seit 1896 mit Unterbrechungen olympische Sportart Gewichtheben hat immens an Bedeutung verloren. Dabei hat die Frage nach dem stärksten Mann der Welt stets fasziniert. Der Kampf des Athleten gegen die Schwerkraft nahm das Publikum in seinen Bann. Als bei den Sommerspielen 1972 in München das Superschwergewicht eingeführt wurde, setzte Wassili Alexejew aus der damaligen UdSSR bei seinem Triumph vor den Deutschen Rudolf Mang und Gerd Bonk den Maßstab. In der Summe aus Reißen und Stoßen brachte Alexejew 405 kg zur Hochstrecke, vier Jahre später waren es bereits 440 kg. In Tokio 2021 waren es schon 488 kg, Gold im Olympischen Zweikampf ging an den Georgier Lascha Talachadse. Auch in Deutschland war das Gewichtheben lange populär, dafür sorgten Namen wie Mang, Bonk, oder auch Rolf Milser. Besonderer Beliebtheit erfreute sich der gebürtige Österreicher Matthias Steiner, der 2008 in Peking die Goldmedaille gewann. Unvergessen die Siegerehrung, als Steiner das Bild seiner verstorbenen Frau Susann hochhielt. Seit Sydney 2000 dürfen auch die Frauen bei Olympischen Spielen an die Hanteln. In Paris 2024 gibt es für beide Geschlechter jeweils fünf Gewichtsklassen. Pro Klasse werden drei Goldmedaillen vergeben: im Reißen, Stoßen und sowie im Olympischen Zweikampf. Beim Reißen muss die Hantel in einem Zug zur Hochstrecke in den sicheren Stand gebracht werden, im Stoßen darf sie zunächst auf Brusthöhe auf das Schlüsselbein abgelegt werden, ehe der entscheidende Zug nach oben folgt. Für jede Stilart gibt es drei Versuche. Bei gleicher Leistung entscheidet das geringere Körpergewicht über die bessere Platzierung. Beim Olympischen Zweikampf werden die beiden Einzelleistungen aus Reißen und Stoßen addiert.
lightweight Josef Straßberger Schwer (+82,5 kg) heavyweight Hans Wölpert Feder
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