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Kapelle Sankt Georg / Stadt Neubrandenburg

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Vor den Toren der Stadt existierten im Mittelalter drei Kapellen. Alle drei waren den Zufahrtsstraßen zugeordnet. An der ehemaligen Strelitzer Landstraße stand die Gertruden-Kapelle und vor dem Neuen Tor die Catharinen-Kapelle. Sie boten Reisenden und Pilgern vor allem nach Schließung der Stadttore Verpflegung und Quartier. Beide Kapellen hat Tilly bei der Belagerung und ErstÌrmung Neubrandenburgs im Jahre 1631 zerstört. Die Wirren der Zeit hat nur die nach dem Schutzpatron der Kreuzfahrer benannte Kapelle St. Georg Ìberlebt. Der heilige Georg, Drachentöter und BeschÌtzer der Kranken und Elenden, genoss in der Zeit der Kreuzfahrten hohe Verehrung. Die kleine frÌhgotische Backsteinkapelle vor dem Treptower Tor wurde 1308 erstmals urkundlich erwÀhnt. Im Gegensatz zu den beiden erstgenannten war St. Georg eine Spitalkapelle. Um die Georgskapelle herum bestand eine kleine Dorfstelle mit einem Friedhof. In der Kapelle und in den in unmittelbarer Nachbarschaft befindlichen mittelalterlichen GebÀuden fanden oft die mit Aussatz zurÌckgekehrten Pilger wie auch spÀter die Pestkranken Aufnahme und Pflege. Die geistliche Betreuung der hier angesiedelten kranken Menschen hatten die Mönche des nahegelegenen PrÀmonstratenserklosters Broda Ìbernommen. Eine Sonnenuhr (ein kleiner Kreis in einem Mauerstein) an der Westseite der Kapelle, rechts neben dem Eingang, etwa in Augenhöhe, erinnert noch heute an die Einhaltung bestimmter Betstunden. Dazu steckte der Prediger einen dÌnnen Stab in den Mittelpunkt des Kreises und konnte so anhand des Schattens die Zeit bestimmen. Ab dem 18. Jahrhundert wurden die umgebenden HÀuschen der Kirche als Hospital fÌr Àltere BÌrger der Stadt genutzt. Heute sind sie Hotel und GaststÀtte. In jÌngerer Zeit wurde die Kapelle zwar mehrmals renoviert, blieb aber mehrere Jahre aufgrund ihres schlechten Zustandes geschlossen. Im Jahre 1994, nach Abschluss der letzten Sanierung, wurde die Georg-Kapelle der Öffentlichkeit wieder zugÀnglich gemacht. Heute finden in dem Bauwerk u. a. Gottesdienste, kleinere Musikveranstaltungen und GesprÀchsrunden statt. Sakrale Kunst aus diesem Gotteshaus können Sie auch in der Johanniskirche, z. B. den gotischen Altaraufsatz, der an den Dienst der Mönche erinnert, sowie im Regionalmuseum (Ausstellung zur Stadtgeschichte) besichtigen. Seit neuestem ist die Kapelle auch beliebter Ort fÌr Eheschließungen in stilvoller AtmosphÀre. FÌr weitere Informationen klicken Sie im Stadtplan mit Lage der Kapelle Sankt Georg das Piktogramm an.
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Mudder-Schulten-Brunnen / Stadt Neubrandenburg

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Vis-a-vis vom Fritz-Reuter-Denkmal, ebenfalls unweit des Bahnhofs, steht der Fritz-Reuter-Brunnen, heute Mudder-Schulten-Brunnen genannt. Er zeigt „DörchlÀuchting“ (Herzog Adolf Friedrich IV. von Mecklenburg-Strelitz) und die BÀckersfrau „Mudder Schulten“. Die am Brunnen gestaltete Situation soll sich im Jahre 1771 zugetragen haben. Damals regierte Herzog Adolf Friedrich IV. zeitweise auf seiner Sommerresidenz Neubrandenburg. Diesem „Landesvater“, der unverheiratet und kinderlos war, dichtete der niederdeutsche Schriftsteller Fritz Reuter vieles an: Eine mÀchtige Angst vor Gewitter, eine Abneigung gegen die Frauen, eine Vorliebe fÃŒr die französische Sprache und Mode und stÀndige Geldsorgen. Deshalb ließ er auch beispielsweise Backwaren, unter anderem das beliebte KÃŒmmelbrot, beim BÀckermeister Schulz nach der Lieferung anschreiben. Als sich dieser Kauf auf Pump ÃŒber fÃŒnf Jahre hingezogen hatte, kam der BÀcker dann auf die Idee, Durchlaucht per Rechnung an die Bezahlung zu erinnern. Doch der BÀckermeister und der Herzog hatten die Rechnung ohne die BÀckersfrau, Mudder Schulten, gemacht – eine couragierte Frau, wie sich erwies. Auf offener Straße prallten Mudder Schulten und DörchlÀuchting aufeinander. Sie: In breitem, grÃŒnen Rock, braunseidenem Tuch, weißer Sonntagshaube. Er: Mit seidenen Hosen in Rot, seidenen StrÃŒmpfen in Weiß, Schuhen mit blanken Schnallen, violettem Überrock mit goldenen Tressen, auf dem Kopf den Dreimaster, in der Rechten einen Rohrstock mit diamantenem Knauf. Sie: 63-jÀhrig, klein, rundlich. Er: hochgewachsen, mehr dÃŒrr als schlank, das 50. Lebensjahr schon ÃŒberschritten. Sie: einen Ausdruck untertÀnigster Resolutheit im Gesicht, beide HÀnde in die Seiten gestemmt. Er: in wÃŒrdevollgnÀdiger Haltung, ebenso resolut, die linke Hand am Degengriff. Mudder Schulten prÀsentierte dem Herzog die unbezahlte Rechnung. Worauf er – vor Wut zitternd – ihr, mit dem Aufschrei „impertinentes Frauensmensch“, die Rechnung aus der Hand schlug. So oder so Àhnlich soll es sich zugetragen haben. Eine Originalrechnung ist noch erhalten und kann im Regionalmuseum besichtigt werden. Fritz Reuter hat diese Begebenheit in seinem Werk „DörchlÀuchting“ der Nachwelt ÃŒberliefert und der Neubrandenburger Bildhauer Wilhelm JÀger setzte 1923 der sympathischen BÀckersfrau ein bleibendes Denkmal. Gestiftet wurde der aus einem 250 Zentner schweren Muschelkalkblock geschaffene Brunnen vom Kaufmann Hermann Carstens anlÀsslich seines 100-jÀhrigen GeschÀftsjubilÀums. UrsprÃŒnglich stand der Brunnen vor dem Rathaus auf dem Marktplatz. Nach der Zerstörung der Stadt im zweiten Weltkrieg und im Zuge des Wiederaufbaus der Innenstadt beschloss die Stadt dann die Umsetzung des Brunnens zum jetzigen Standort – gegenÃŒber vom Fritz-Reuter-Denkmal. FÃŒr weitere Informationen klicken Sie im Stadtplan mit Lage des Mudder-Schulten-Brunnens das Piktogramm an.
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