Am 9. September 2000, einem Samstag, wird der 38-jährige Blumenhändler Enver Şimşek blutüberströmt in seinem Mercedes-Lieferwagen in einer Parkbucht in Nürnberg aufgefunden. Zwei unbekannte Täter, so urteilten die polizeilichen Ermittler später, haben ihn neben seinem mobilen Blumenverkaufsstand mit acht Schüssen „regelrecht hingerichtet“. Enver Şimşek verstirbt zwei Tage später im Krankenhaus, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben. Die Schüsse, die ihn töteten, stammen aus einer Pistole des Typs Ceska 83, Kaliber 7,65. Noch ahnt niemand, dass mit derselben Waffe in den folgenden Jahren acht weitere Geschäftsleute mit türkischen und griechischen Wurzeln ermordet werden. Enver Şimşek ist das erste Opfer einer beispiellosen Mordserie, die in den Medien bald danach irreführend als „Dönermorde“ bezeichnet wird.
Gedenktafel am Enver-Şimşek-Platz in Jena Winzerla ©Kristian Philler Er bat bei