Wenn es um Sportarten mit einer besonders langen Geschichte geht, gehört das Fechten unbedingt dazu. Schon in der Antike wurde gefochten, in Europa erlebte der Fechtsport im späten Mittelalter seinen Aufschwung. Das Fechten ist eine von nur vier Sportarten, die schon 1896 in Athen zum Programm der ersten Olympischen Spiele gehörte. 1920 in Antwerpen kamen die Damen dazu. 1911 wurde der Deutsche Fechter-Bund (DFB) gegründet und entwickelte sich zu einem der erfolgreichsten Verbände der Welt. Insgesamt 13 Olympiasieger*innen und mehr als 40 Medaillengewinner*innen brachte der Verband hervor, darunter auch einen äußerst prominenten. 1976 gewann IOC-Präsident Thomas Bach in Montreal Gold mit der Florettmannschaft. Zu den bekanntesten deutschen Einzel-Olympiasiegerinnen und -Olympiasiegern gehören Anja Fichtel und Britta Heidemann oder auch Alexander Pusch und Arnd Schmitt, die wie Elmar Borrmann zweimal olympisches Gold gewannen. Florett, Degen und Säbel sind die drei Waffengattungen, mit denen gefochten wird. Beim Florett ist der Rumpf die Trefferfläche, beim Säbel nur der Oberkörper. Lediglich beim Degenfechten können Treffer am gesamten Körper erzielt werden. Ein Gefecht dauert in den Vor- und Zwischenrunden maximal drei Minuten reine Kampfzeit. In Direktausscheidungen bis zu dreimal drei Minuten mit jeweils einer Minute Pause. Gefochten wird auf fünf, in Direktausscheidungen auf bis zu 15 Treffer. Bei Gleichstand nach Ablauf der Zeit wird Vorteil ausgelost, dann maximal eine Minute bis zum „entscheidenden“ Treffer weitergefochten (sudden death). Fällt kein Treffer, so gewinnt die Fechterin oder der Fechter, der den Vorteil hat. Im Degen werden eventuelle Doppeltreffer, die während der zusätzlichen Minute Kampfzeit fallen, nicht gewertet.
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