Der Sprecherwechsel bei der zwischenmenschlichen Kommunikation und seine Folgen für die Sprachverarbeitung https://www.mpg.de/10897234/psycholinguistik_jb_2016?c=10583665&force_lang=de
Das Sprechen als interaktiver Vorgang ist in aller Regel mit einem schnellen Sprecherwechsel (englisch: turn-taking) der Gesprächspartner verbunden. Dieses turn-taking-System hat besondere Eigenschaften: die Reaktionen der Gesprächsteilnehmer auf die turns der Gesprächspartner äußerst schnell, obwohl Redebeiträge unterschiedlich lang und oft sehr komplex sein können, so dass für die kognitive Sprachverarbeitung nur sehr wenig Zeit bleibt. Wie sich nun zeigt, hat dieses bisher in der Kognitionsforschung vernachlässigte System tiefgreifende Folgen für die Sprachverarbeitung und für den Spracherwerb.
Korrespondierender Autor Stephen Levinson Max-Planck-Institut für Psycholinguistik, Nijmegen, Niederlande