Acht von zehn lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans* oder queeren Jugendlichen haben aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Zugehörigkeit bereits Diskriminierung erlebt, etwa jede_r Zweite in Schule, Ausbildung und Beruf, zeigte eine Befragung des Deutschen Jugendinstituts (DJI) im Jahr 2017. Insbesondere die Schule ist für sie ein Ort, an dem sie mit stigmatisierenden, homo- und trans* feindlichen Zuschreibungen konfrontiert werden. Wie die Situation dieser Jugendlichen in der Ausbildung ist, hat erstmals und ausschnittsweise eine aktuelle DJI-Studie untersucht. Die Auswertung von Interviews mit 17 LSBT*Q Jugendlichen in vollzeitschulischen und dualen Ausbildungen im Jahr 2019 legt nahe: In Berufsschulen machen LSBT*Q Jugendliche mehr negative Erfahrungen als in Praxisstellen und Betrieben. Spott, Beleidigungen, Beschimpfungen und eine diskriminierende Sprache gehen häufig von Gleichaltrigen aus, mit denen kein enger Kontakt besteht. Vorgesetzte und Lehrkräfte verhalten sich hingegen bis auf wenige Ausnahmen angemessen und bei Bedarf unterstützend. Und von näherstehenden Kolleg_innen erfahren die Jugendlichen auch Unterstützung und Beistand, wenn sie von anderen ausgegrenzt, verspottet oder beleidigt werden. Die Interviews lassen zudem darauf schließen, dass die Situation für LSBT*Q Jugendliche an Berufsschulen und berufsbildenden Schulen etwas weniger angespannt ist als an allgemeinbildenden Schulen. „Das höhere Lebensalter der Jugendlichen in der Ausbildung und weniger enge Beziehungen zwischen den Schüler_innen sind mögliche Gründe dafür“, erklärt Dr. Claudia Krell, die die Studie durchführte.
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