„Finja will die Welt verändern“ von Jana Felina (9)
Hallo, ich bin Finja und ich wohne in einem kleinen Dorf in Sibirien. Ich habe 5 Huskys. Naja, sie gehören eigentlich meiner ganzen Familie. Meiner Mama, meinem Papa, meinem kleineren Bruder Tom, meiner größeren Schwester Mila und mir. Aber einen eigenen Husky habe ich auch. Er heißt Winnie.
Dieses aufregende Erlebnis begann an einem Wintertag. Es schneite. Meine Mutter war in ihrer Tierklinik und kümmerte sich um einen Neuankömmling. Es war ein kleiner Schneeleopard. Vor ein paar Tagen hatte man auch sein Geschwister gefunden. Die Zwillinge hatten die Namen Sheila und Snow bekommen. Ich saß in meinem Zimmer und löste die letzten Hausaufgaben in diesem Monat. Denn morgen begannen die Weihnachtsferien. Mein Bruder Tom rannte weinend durch das ganze Haus, da keiner sich um ihn kümmerte. Denn Papa half Mila bei einem Plakat über den Klimawandel. Endlich war ich mit meinen Hausaufgaben fertig. Also lief ich nach unten und zur Tür hinaus.
Die Straßen waren mit einer Eisschicht bedeckt und spiegelglatt. Alles ruhte unter einer weißen Schneedecke und es sah aus, als hätte jemand Puderzucker über allem ausgeschüttet. Die Straßen waren wie leer gefegt und der Wind rauschte in den Bäumen. Wenn jemand an mir vorbeiging, dann war er in Schal und Mantel gehüllt. Endlich erreichte ich mein Ziel – die Tierklinik meiner Mutter. Ein eisbedecktes Schild hing an der Holztür der Klinik. Darauf stand undeutlich mit goldener Schrift: „Maries Tierklinik“. Als ich die Tür öffnete, knarzte sie so laut, dass meine Mutter erschrocken den Kopf hob. Ich lief zu ihr und fragte: „Wie geht es den Schneeleoparden?“ Meine Mutter schaute mich traurig an und murmelte: „Sie haben ihre Mutter verloren, das ist sehr hart, aber ich habe jetzt noch eine Robbe. Sie wurde im Meer gefunden und hatte einen Plastikring um den Hals. Die Leute, die sie gefunden haben, haben den Ring sofort entfernt. Die Robbe konnte wegen dem Ring aber nichts essen, und sie kam halb verhungert bei mir an. Ich habe bemerkt, dass sie wegen dem Ring auch verletzt worden ist. Aber ich bin froh, dass sie wegen dem Plastikring nicht erstickt ist.“ „Darf ich sie mir anschauen?“, fragte ich vorsichtig. Meine Mutter nickte. „Wo ist sie denn?“, fragte ich weiter. Meine Mutter war gerade mit einem Eisbärjungen beschäftigt und wies nur kurz mit dem Kinn auf eine Tür, auf der in roter Schrift stand: „Betreten Verboten! Der Eintritt ist nur Mitarbeitern gestattet.“
Ich lief auf die Tür zu und öffnete sie. Vor mir erstreckte sich ein langer Gang mit vielen Käfigen, Gehegen und sogar einem Aquarium mit einem Fisch, dessen Flosse verletzt war. Ich schaute mich um und entdeckte ein Terrarium mit einer Schlange. Daneben stand ein kleines Gehege mit einem Wasserbecken und ein paar Felsen. Ich konnte kein Tier sehen. Da sah ich, dass unter einem Strauch eine silber-glänzende Robbe lag. Ich bückte mich und schaute durch das Glas in das Gehege. Die Robbe hatte einen roten Abdruck um den Hals. Dieser musste von dem Plastikring stammen. Als ich sie betrachtete, öffnete sich hinter mir die Tür und meine Mutter schaute mich an. „Ob du’s glaubst oder nicht! Die Schneeleoparden sind irgendwie ausgebüxt!“ Ein Schauer lief mir über den Rücken. Was würde passieren, wenn einer von ihnen mir über den Weg laufen würde? Würden sie mich womöglich angreifen? Doch
dann sagte Mama auf einmal streng: „Papa wartet zu Hause auf dich, also geh schon!“ Perplex lief ich zur Tür und in den kalten Schnee hinaus.
Am nächsten Tag lief ich meine Morgenrunde mit Winnie, als ich plötzlich ein weißes Tier im Gebüsch sah. Ich konnte es nicht glauben, aber es waren Sheila und Snow! Ich näherte mich vorsichtig den zwei Tieren. Mir wurde heiß und kalt zugleich, als ich sah, wie Snow in einem Fischernetz hing, welches im Gebüsch lag. Ich rannte sofort hinüber und sah, dass Sheila ein wenig blutete. Ich wusste nicht, was ich machen sollte, aber dann nahm ich all meinen Mut zusammen und näherte mich dem gefangenen Raubtier. Winnie würde mich schon beschützen, dachte ich. Ich kniete mich neben das Tier und fummelte eine Weile an dem Netz herum, bis es sich endlich löste. Bevor Sheila und Snow davon rennen konnten, packte ich sie und lief mit Winnie so schnell mich meine Füße
tragen konnten zu der Tierklinik meiner Mutter. Meine Mutter machte sich sofort daran, das Netz zu entfernen. Dabei fing ich an, über die Umweltverschmutzung, das Plastik, den Müll nachzudenken. Ich wollte etwas dagegen tun, dass immer mehr Müll in die Natur und ins Meer gelangt. Ich lief zu meinem Papa und bat ihn, mir dabei zu helfen. Er wollte mit den Menschen reden und ich nahm mir vor, ab sofort, immer wenn ich meine Morgenwanderung machte, Müll einzusammeln.
Eines Tages lief ich durch den Wald und sammelte Müll, als plötzlich ein Gewitter aufzog. Ich wusste nicht, wo ich mich unterstellen sollte. Es regnete immer stärker. Da nahm ich kurzerhand eine Plastikplane, die ich gefunden hatte, und hielt sie mir über den Kopf. Doch dann begann es zu gewittern und es wurde unheimlich. Ich versuchte, eine Höhle zu finden und wurde schließlich fündig. Ich setzte mich hin und wartete und wartete. Es stürmte und ich fror fürchterlich. Lange würde ich es in der Kälte nicht mehr aushalten. Ich kramte in meiner Hosentasche und fand noch eine Packung Streichhölzer. Aber was hätte ich als Feuerholz nehmen sollen. Nach draußen wagte ich mich nicht mehr, und die kleine Flamme der Streichhölzer reichte nicht, um mich zu wärmen.
Da hatte ich eine Idee. Ich nahm den Müll, den ich gesammelt hatte, und verwendete ihn als Brennmaterial. Schon bald hatte ich eine große Flamme. Ich wärmte mich am Feuer und wartete, bis das Gewitter weiterzog.
Als es endlich aufhörte, kroch ich aus der Höhle und löschte schnell das Feuer. Dann sammelte ich weiter Plastik und anderen Müll, aber ich hörte schon bald auf, denn es war schon später Nachmittag. Ich drehte mich um und wusste auf einmal nicht mehr, wo es zurückging. Da sah ich ein Stück Plastik in der Ferne und lief los, um es einzusammeln. Ich hob es auf und auf einmal entdeckte ich die Höhle. Als ich die Höhle erreicht hatte, wusste ich wieder den Weg. Ich war froh und zufrieden, als ich wieder in unserer gemütlichen Hütte saß. Doch Papa hatte keine guten Nachrichten. „Den Menschen ist die Umweltverschmutzung völlig egal. Sie haben gesagt, dass sie keinen Müll sammeln müssen, solange es nicht ihrer ist“, seufzte Papa. Ich munterte ihn auf: „Mach dir keine Sorgen. Dass wir uns um die Umwelt kümmern, ist doch schon ein Anfang! Jeder Mensch kann viel verändern.“ Ich war nicht so ganz überzeugt von dem, was ich
gesagt hatte, also fügte ich schnell hinzu: „Wenn wir uns anstrengen, können wir vielleicht etwas ändern.“ Aber so richtig sicher war ich mir auch nicht. Da lief Mila zu mir und sagte lächelnd: „Es ist noch nicht zu spät!“
Liebe Leser,
es ist noch nicht zu spät!
Ein Mensch alleine kann die Welt nicht verändern. Nur wenn wir alle zusammenhalten und uns alle um unseren blauen Planeten kümmern, dann können wir es tatsächlich schaffen,
etwas zu verändern.
Mach mit und helfe unserer Erde!
Von Finja