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Pauline Staegemann (1838–1909)Pauline Staegemann war eine der Gründerinnen der proletarischen Frauenbewegung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.Pauline Staegemann wird am 18. März 1838 im Oderbruch geboren und arbeitet später als Dienstmädchen – ein Beruf, der im Kaiserreich wenig angesehen ist. Die Arbeitsbedingungen von Dienstmädchen sind schlecht, viele der Frauen sind sexuellen Übergriffen ihrer Arbeitgeber ausgesetzt. Dienstmädchen haben kaum Rechte. So steht ihnen nach der preußischen Gesindeordnung noch nicht einmal ein Kündigungsrecht zu.Mitbegründerin der ersten sozialdemokratischen FrauenorganisationUm die Lage der Dienstmädchen zu verbessern, gründet Pauline Staegemann am 28. Februar 1873 mit anderen Frauen den „Berliner Arbeiterfrauen- und Mädchenverein“ – die erste sozialdemokratische Frauenorganisation. Der Verein setzt sich für Lohnerhöhungen, Kündigungsschutz und eine bessere Ausbildung von Arbeiterinnen ein. Männer sind von ihren Treffen ausgeschlossen. Die Lage der Arbeiterinnen verbessernAnfang 1885 arbeitet Pauline Staegemann in dem in Berlin gegründeten „Verein zur Wahrung der Interessen der Arbeiterinnen“ mit. Der Verein, der sich für zahlreiche soziale Forderungen einsetzt, engagiert sich auch für die Arbeitnehmerinnen in der Textilindustrie. Hier setzt sich der Verein gegen Zollerhöhungen auf englisches Nähgarn ein, das die Textilarbeiterinnen mit ihrem eigenen Geld kaufen müssen. Mit Hilfe von öffentlichem Protest mit Tausenden von Unterschriften aus ganz Deutschland gelingt es Pauline Staegemann und ihren Mitkämpferinnen, die Zollerhöhung zu verhindern. Pauline Staegemann stirbt am 5. September 1909 in Berlin. Emma Ihrer beschreibt Pauline Staegemann in ihrem Nachruf in der Zeitschrift „Die Gleichheit“ als „eine der hervorragendsten Gestalten aus der Arbeiterinnenbewegung Deutschlands.“ Urgroßmutter von Jutta LimbachPauline Staegemann war die Urgroßmutter der sozialdemokratischen Politikerin und Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts Jutta Limbach, die sie nur aus den Erzählungen ihres Vaters und ihrer Großmutter kannte. Für Jutta Limbach war Pauline Staegemann lebenslang Vorbild: „Wenn ich glaubte, als ununterbrochen berufstätige, in ambulanter Ehe lebende Mutter von drei Kindern an der Grenze meiner Belastbarkeit entlang zu schrammen, genügte mir ein Rückblick auf diese tatkräftige Frau, um mich ob meines Kleinmuts zu schämen und neuen Antrieb zu gewinnen.“
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Anke Fuchs (1937–2019)Anke Fuchs ist die Frau, die Helmut Schmidt sich einst als Bundeskanzlerin vorstellen konnte. Die Karriere der Tochter des Hamburger Bürgermeisters Paul Nevermann beginnt zu einer Zeit, in der Frauen es noch schwer haben im Beruf und in der Politik. Als die junge Juristin in den Vorstand der IG Metall geholt wird, murren vor allem die älteren Männer. Später konnte sie darüber lachen, wenn sie sich an diese Zeit erinnert: „Was will diese junge Frau hier? Die soll sich um ihre Kinder kümmern. Das Ziel der Arbeiterbewegung war ja, dass der Mann so viel verdient, dass seine Frau zu Hause bei den Kindern bleiben kann.“Sozialdemokratisches Elternhaus Anke Fuchs wird 1937 in Hamburg geboren. Politik ist für sie schon seit Kinderzeiten so selbstverständlich wie atmen. In ihrem Elternhaus diskutiert man nach dem Zweiten Weltkrieg gemeinsam mit Kurt Schumacher über die Neugründung der SPD. Die Kinder sind immer dabei. Wenn sie erklären soll, was sie stets angetrieben hat, denkt sie an ihre Mutter: „Ich bin dazu erzogen worden, mich um meine Mitmenschen zu kümmern.“Erste Bundesgeschäftsführerin der SPDUnd so beginnt das, was man eine lupenreine sozialdemokratische Karriere nennen könnte. Anke Fuchs wird Staatssekretärin im Bundesarbeitsministerium, für wenige Monate Frauen- und Gesundheitsministerin, 1987 erste Bundesgeschäftsführerin der SPD, Vizepräsidentin des Bundestages, dem sie 22 Jahre lang angehört. Lange Jahre ist sie Präsidentin des Mieterbundes, bis 2010 Vorsitzende der Friedrich-Ebert-Stiftung.Eine Sozialdemokratin „alten Schlages“Ihr ganzes politisches Leben lang macht Anke Fuchs Politik für Frauen und fördert sie gezielt. Wie so viele Politikerinnen ihrer Generation ist sie zunächst keine Freundin von Quoten, lässt sich aber durch die Realität eines besseren belehren: „Zunächst dachte ich, wir kriegen das ohne Quote hin. Aber die Quote ist eine Erfolgsgeschichte, weil die Männer sich daran gewöhnen mussten, mit Frauen auf allen Gebieten zusammenzuarbeiten. Vor dem Quotenbeschluss der SPD nannte man uns ‚Alibifrauen’, danach ‚Quotilde’. Aber das ist längst Vergangenheit. Ich bin deshalb auch für Quoten in der Privatwirtschaft, denn wir kommen sonst nicht weiter. Wir müssen diesen Kampf einfach aufnehmen.“Immer weiß Anke Fuchs genau, für wen sie kämpfen will: Nämlich für diejenigen, die selbst keine Stimme haben, die gehört wird. Also für ausgebeutete Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, für Frauen mit Kindern und dürftiger sozialer Absicherung, für die vom Schicksal nicht Verwöhnten.
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Elisabeth Selbert (1896-1986)Martha Elisabeth Selbert, geborene Rohde, wurde 1896 in Kassel geboren. Die als eine der vier Mütter des Grundgesetzes bekannte Selbert, besuchte ab 1912 die Gewerbe- und Handelsschule des Frauenbildungsvereins. Aus Mangel an Geld konnte sie sich ihren Wunsch Lehrerin zu werden, nicht erfüllen. So trat sie 1914 eine Stelle im Telegraphendienst der Reichspost an. Ihr Ehemann, den sie 1918 in der Zeit der Novemberrevolution kennenlernte, förderte sie und nahm sie mit zu politischen Veranstaltungen. Im gleichen Jahr noch trat sie in die SPD ein. Unzufrieden mit der Lebenswirklichkeit der Frauen in der Weimarer Republik engagierte sie sich politisch und reiste beispielsweise zur Reichsfrauenkonferenz. Im Selbststudium holte sie ihr Abitur nach und studierte als eine von sehr wenigen Frauen Rechts- und Staatswissenschaften. Anschließen promovierte sie mit dem Thema „Zerrüttung als Ehescheidungsgrund“. Als sie 1933 für den Reichstag kandidierte, verhinderte die Machtergreifung der Nationalsozialisten ihren Einzug ins Parlament."Mutter des Grundgesetzes"Als es daran ging, eine Verfassung für die neu zu gründende Bundesrepublik zu entwerfen, wurde sie in die Verfassungberatende Landesversammlung für Groß-Hessen und anschließend in den Parlamentarischen Rat gewählt. Während der erste Vorschlag für den Artikel 3 des Grundgesetzes aus der Weimarer Verfassung einfach übernommen werden sollte, plädierte insbesondere Selbert für eine eindeutigere Aussage. Die Weimarer Verfassung besagte lediglich „Männer und Frauen haben die gleichen staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten“. Vorkämpferin für GleichberechtigungDer Artikel 3 des Grundgesetzes besagt hingegen „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“. Somit ist er ein Auftrag für den Gesetzgeber die Gleichstellung von Mann und Frau voran zu treiben. Dies war Selberts größter Verdienst und zugleich ein Grundstein für die Gleichberechtigung der Frauen in Deutschland.Nach ihrer Tätigkeit im Parlamentarischen Rat war die Sozialdemokratin einige Jahre als Abgeordnete im Hessischen Landtag aktiv. Ende der fünfziger Jahre zog sich Selbert aus der Politik zurück und arbeitete fortan an als Anwältin mit dem Spezialgebiet Familienrecht. Ihre anwaltliche Arbeit beendete sie erst mit 85 Jahren. Fünf Jahre danach verstarb sie 1986 in Kassel.Ihr zu Ehren vergibt die Hessische Landesregierung alle zwei Jahre den Elisabeth-Selbert-Preis für hervorragende wissenschaftliche Leistungen, die das besondere Verständnis für die besondere Situation der Frau in der Gesellschaft fördern.
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Louise Schroeder (1887–1957)Louise Schroeder war Mitglied der Weimarer Nationalversammlung, engagierte Sozialpolitikerin und erste Oberbürgermeisterin Berlins.Louise Schroeder wird 1887 als achtes Kind einer Gemüseverkäuferin und eines Bauarbeiters in Hamburg-Altona geboren. Hier lernt sie früh Not, Sorgen und soziale Probleme der Arbeiterschaft kennen. Nach dem Besuch der Mädchen-Mittelschule arbeitete sie als Stenotypistin bei einer Versicherungsgesellschaft und bildet sich in Abendkursen weiter. 1910 tritt sie in die SPD ein und gehört 1919 zu den Mitbegründerinnen der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Ab 1929 arbeitet sie als Dozentin für Sozialpolitik an der Schule der AWO und an der Hochschule für Politik. Im Widerstand gegen den FaschismusAls eine der wenigen Frauen gehört Louise Schroeder der verfassungsgebenden Weimarer Nationalversammlung an und setzt sich ab 1920 bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten im Reichstag für soziale Belange und Gleichberechtigung der Frauen ein. Nach 1933 verliert sie alle Ämter, wird arbeitslos und von der Gestapo überwacht. Sie ist des Hochverrats verdächtig, weil sie sie sich weigert, einen Ariernachweis zu erbringen, da sie das als menschenunwürdige Diskriminierung der jüdischen Bürgerinnen und Bürger betrachtet. Als Leiterin einer kleinen Bäckerei hält sie sich viele Jahre über Wasser.Die „Mutter Berlins“Nach dem Zusammenbruch des Faschismus steigt Louise Schroeder sofort in den Wideraufbau der SPD und der AWO mit ein. Im Mai 1947 übernimmt sie kommissarisch das Amt der Berliner Oberbürgermeisterin. Nachdem die Sowjets die Wahl von Ernst Reuter nicht akzeptieren, verbleibt Louise Schroeder bis Ende 1948 in diesem Amt. Hier erwirbt sie sich den Ruf als „Mutter Berlins“:Ihre Amtszeit ist eine spannende Zeit: Im Juni 1948 läuten die West-Alliierten die Währungsreform in der zur „Trizone“ vereinigten amerikanischen, britischen und französischen Besatzungszone ein. Daraufhin eskaliert der Streit zwischen der sowjetischen Besatzungsmacht und den Westalliierten. Die sowjetische Verwaltung verhängt die Berlin-Blockade. Während der Blockade der Zufahrtstraßen 1948/49 versorgen die drei westlichen Alliierten mit einer Luftbrücke die Stadt mit mehr als zwei Millionen Tonnen Lebensmitteln, Brennstoffen und anderen Gütern.Für soziale GerechtigkeitEnergisch macht sich Louise Schroeder für die Nachkriegsjugend stark. „Wir haben kein Recht, uns zu beschweren, wenn die Not junge Menschen auf die Straß, zur Prostitution, zum Diebstahl und zum Schwarzmarkt treibt.“Von 1949 bis 1957 gehört sie dem Deutschen Bundestag an. Als Mitglied im SPD-Parteivorstand bleibt sie politisch aktiv. Zeitweise wird sie sogar als mögliche Bundeskanzlerin oder Bundespräsidentin gehandelt. Louise Schroeder stirbt 1957.
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