Vor rund 60 Jahren löste Georg Picht mit seinem Buch „Die deutsche Bildungskatastrophe” weitgehende Diskussionen über Reformen aus. Damals wurden zu wenigeAbiturient*innen und Studierende beklagt, zu wenige Lehrkräfte und zu geringe Bildungsausgaben. Heute sieht die Bundesregierung das deutsche Schul- und Bildungssystem erneut in einer tiefen Krise, wenn auch die Probleme teils andere sind als damals: Kinder, die nach der Grundschule nicht richtig lesen und rechnen können, eine hohe Zahl Jugendlicher, die die Schule ohne Abschluss verlässt und die anhaltende Bildungsungerechtigkeit. Und mit jedem neuenErgebnis aus Schulleistungsstudien – sei es die internationale PISA-Studie oder der nationale IQB-Bildungstrend – werden die Kompetenzverluste und nicht erreichten Mindeststandards der Kinder und Jugendlichen sichtbarer. Hinweise auf Auswege aus der Bildungskrise will die Empirische Bildungsforschung geben. Im LEAD Graduate School & Research Network wird seit über zehn Jahren international und interdisziplinär zu Bildungsthemen geforscht. Einige Mitglieder des Netzwerks zählen mittlerweile zu den weltweit produktivsten Forschenden. Doch was hat ihre Forschung tatsächlich bewirkt? Die Reihe möchte aufzeigen, welchen Beitrag die Empirische Bildungsforschung leistet, und sich kritisch damit auseinandersetzen, was sich vielleicht noch ändern muss.
Zentrum für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik