,,Die Kraft des Waldes“ von Jasmin (9)

Auf einer kleinen Lichtung tief im Urwald brach eine winzige Eiche durch das Moos. Die anderen Bäume wunderten sich, was dieser Baum hier machte, ließen ihn aber in Ruhe wachsen. Die Eiche wurde immer größer und größer. Schon bald fand sie Freunde: ein paar Pilze, die sich mit ihrem Wurzelwerk verbanden und ihr Wasser gaben. Als Gegenleistung schützte sie die Pilze mit ihrem Blätterdach. Sie und die anderen Bäume hatten die Arbeit, CO2 in Sauerstoff umzuwandeln.

Nach einigen Jahren war die Eiche so groß, dass sie die anderen Bäume um viele Meter überragte. Eines Tages sah die Eiche, wie in weiter Ferne ganze Baumreihen einfach umkippten. Sie erschrak über diesen Anblick und meldete es gleich den Pilzen, die ihr Wurzelwerk in die Richtung ausdehnten, die die Eiche ihnen beschrieben hatte. Dazu ploppten sie hin und wieder aus dem Boden, blickten sich um und verschwanden wieder. Als sie am Waldrand angekommen waren, sahen sie etwas Schreckliches: lauter zweibeinige Wesen waren dabei, ihren schönen Wald zu zerstören.

Das meldeten sie gleich den Bäumen, die die Nachricht im ganzen Wald verbreiteten. Währenddessen merkten die Bäume, dass es viel schwieriger wurde, die Luft sauber zu halten. Schon in der nächsten Nacht griff der Wald an. Die Bäume schlugen mit ihren Ästen auf jedes Stück Blech ein, das in ihrer Reichweite stand. Die Tiere kratzten und trampelten auf jeder Maschine rum, die Affen nahmen die Ketten aus den Kettensägen. Und die Pilze sagten, wo es noch was zu zerstören gab. Und wie als wüsste er, was los ist, kam der Wind und streute Erde und Samen über die Trümmer. Am nächsten Morgen waren die Menschen entsetzt, was aus ihren Maschinen geworden war. Erleichtert sah der Wald zu, wie die Menschen aufgaben. Und so leben die Eiche und ihre Freunde noch heute.